Neusorg. (öt) In der schwierigen Zeit der Corona-Pandemie gedachte Neusorg der Opfer der beiden Weltkriege. Kriegsverbrechen hätten ein langes Gedächtnis, stellte Bürgermeister Peter König dabei heraus. Der 9. Mai vor 75 Jahren hat das Ende des Zweiten Weltkriegs eingeläutet. Damit war die Zeit der kriegerischen Auseinandersetzungen mit Millionen militärischer und ziviler Opfer beendet. Es gelte, die Erinnerungen an menschenverachtende Epochen wach zu halten. Diese seien verbunden mit Soldatengräbern und Kriegsgräberstätten. Gerade in Zeiten, in denen rechte Kräfte die dunklen Seiten der Deutschen Geschichte nur allzu gerne relativieren wollen, sei es wichtig, sich zu erinnern. Zum Gedenken an die Verstorbenen, Gefallenen und Vermissten legte der Bürgermeister einen Kranz vor dem Ehrenmal nieder.
Die Teilnehmer der beiden Weltkriege, so heiße es, hätten damals doch nur ihre Pflicht getan und das gemacht, was ihnen die Mächtigen befohlen hatten, rief Alois Würstl als Vorsitzender der Soldaten- und Reservistenkameradschaft Neusorg in Erinnerung. Er hob aber auch hervor, viele von ihnen hätten nur aus Angst zur Waffe gegriffen. Heute könnten Bürger von denen lernen, die Stärke bewiesen und im Nationalsozialismus Widerstand geleistet haben. Auch Würstl legte bei gesenkten Fahnen einen Kranz nieder. Pfarrer Josef Waleszczuk forderte dazu auf, die Schrecken der Kriege nicht zu vergessen.
Am Sonntagabend wurde auch in Schwarzenreuth der Volkstrauertag begangen. „Nie wieder Krieg“, forderte Hans Enders. Krieg bedeute großes Leid für die Bevölkerung, für Unschuldige, für einfache Menschen und Kinder. Doch tatsächlich gebe es noch immer in vielen Ländern Konflikte. Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sind eingesetzt, um friedensstiftend zu wirken. Nicht wenige verloren dabei ihr Leben. Vor den Böllerschüssen legten Mitglieder der örtlichen Feuerwehr einen Kranz nieder.